01 April 2017

6 Köpfe 12 Blöcke - April

Das Warten hat ein Ende.....


DRESDEN   PLATE
#12blöckeapril


...da ist er, der Block für den Monat April - der Dresden Plate! Ich erzähle euch erst mal, welche Geschichte hinter dem Block und dessen Name steckt:

Der Dresden Plate wird als Patchworkmuster das erste Mal in den 1920ziger Jahren erwähnt.
Sein Name ist wohl auf die romantisch Blumen-verzierten Dekorationen auf allen möglichen Haushaltsgegenständen im Viktorianischen Zeitalter zurück zuführen. Die Stadt Dresden war zu jener Zeit das Zentrum dieser romantischen Kunstrichtung. Der Block wurde entsprechend mit diesen Blümchen-Motiv-Stoffen gemacht und hat daher vermutlich seinen Namen.
Andere Namen für diesen Patchworkblock lauten auch Grandmother's Sunburst, Friendship Ring, Aster, Dahlia oder Sunflower. 
Es gibt viele verschiedene Variationen dieses Patchworkblocks, die sich auf zum Einen auf die Anzahl der einzelnen Blades (so nennt man die einzelnen Teile) beziehen und zum Anderen auf die Form der äußeren Enden. Dies können spitz zulaufen (wie bei dem heute vorgestellten Block), rund sein, eine Mischung aus beiden oder diagonal von einer Seite zu anderen verlaufen.
Allen beschriebenen Variationen ist gleich, das sie sternförmig von einer Mitte nach außen verlaufen und der Mittelpunkt durch einen Kreis verziert wird.
Die Methode, diesen Block zu nähen ist das Applizieren. In anderen Ausführungen, die dem traditionellen Dresden Plate ähneln, können die Blöcke auch in Patchworktechnik oder als Paper Foundation Piecing gearbeitet werden.


Es wartet also eine neue Herausforderung auf euch - das Applizieren - und ich hoffe, es wird euch ganz viel Spaß machen!

Damit ihr euer Dresden Plate schon mal farblich eine Gestalt geben könnt, hat Nadra sich wieder die Mühe gemacht, euch ein PDF zu erstellen, das ihr euch zum ausmalen herunterladen könnt!

Bitte lest erst mal das ganze Tutorial durch, bevor ihr mit dem Zuschnitt und dem Nähen loslegt! 

Um die einzelnen Blades aus den vorgeschnittene Rechtecken zuschneiden zu können, braucht ihr eine Vorlagen - die Papier-Schablone für dieses Projekt habe ich hier als PDF hinterlegt.

Ihr könnt aber auch unseren tollen neuen Ruler, den 6 Köpfe 12 Blöcke - Dresden Plate exklusiv in Dorthes Shop, in Verenas Shop oder in meinem neuen Shop bestellen! Den haben wir extra für euch entworfen und anfertigen lassen! Damit geht das Zuschneiden wie Butter!!!
Das ihr mit dieser Schablone weitaus mehr Projekte realisieren könnt, als nur diesen Dresden Plate, werdet ihr im Lauf des Monats sehen. Wir 6 Köpfe haben uns schon ganz tolle Ideen einfallen lassen - lasst euch überraschen!


Das müsst ihr zuschneiden:
1 Quadrat Hintergrundstoff 13" x 13" Inch
16 Rechtecke 3" x 5" Inch
oder einen Streifen 5" x 32 1/2" Inch (wenn ihr euren Dresden Plate nur aus einer Farbe machen wollt)
1 Kreis 3 1/4″ Inch (Radius 1 5/8″ - dazu später mehr...)


Das sind eure ersten Tools zum Schneiden der Blades für den Dresden Plate.

Ein Tipp noch zu jeder anderen Acrylschablone und für allen Patchworklinealen:
Wenn ihr beim Zuschneiden Probleme mit dem Fixieren auf dem Stoff habt und die Schablone nicht genau in Position halten könnt, dann verwendet einfach Fabric Grips oder True Grips. Die kann man auf die Rückseite jeder Schablone kleben und dann verrutschen die Schablonen beim Zuschneiden nicht!


Wenn ihr die Acrylschablone verwendet, dann legt sie so an, das auf einer schmalen Seite des Stoffrechtecks die Linie mit der Markierung 1" Inch - und auf der gegenüberliegenden Seite die Markierung mit der Linie für 6" Inch anliegt. 
Die Papierschablone hat ausschließlich diese Größe für das benötigte Blade. Diese könnt ihr dementsprechend passgenau auf eure Stoffrechtecke auslegen. Bitte denkt daran, die Linien mit einem Markierstift anzuzeichnen und dann erst mit eurem normalen Patchworklineal auszuschneiden.


So sieht ein Blade dann "beschnitten" aus. Das macht ihr bitte mit allen weiteren vorgeschnittenen Rechtecken genauso. Dann geht es endlich an die Maschine!

Wenn ihr die Schablone als PDF ausgedruckt habt, dann klebt sie am besten vorher auf ein Stück Pappe und schneidet anschließend die Konturen aus. Dadurch wird die Schablone stabiler. Außerdem solltet ihr euch die Schnittlinien in diesem Fall besser mit einem Textilmaker auf den Stoff übertragen und anschließend diese Linien mit euerem herkömmlichen Patchworklineal durchschneiden. Pappschablonen sind in der Regel nicht stabil genug, dem Rollschneider eine gute Führung zum geraden Zuschnitt zu gewährleisten. Außerdem kann man leicht in sie reinscheiden....


Hier seht ihr, wie die Papierschablone aussieht und wie ihr zuschneidet, wenn ihr mit nur einem Stoff den Dresden Plate machen wollt. Die Schablone wird wechselseitig mal von oben mal von unten an die Stoffkante platziert. Dann zeichnet ihr entlang der Schablone und schneidet anschließend mit Hilfe eures normalem Patchworklineals die aufgezeichneten Konturen aus.

Jetzt aber geht´s endlich mit dem Nähen los!


Um die Spitzen der einzelnen Blades zu machen, faltet ihr das breitere Ende einmal in der Mitte rechts auf rechts.


Dann näht ihr mit einem 1/4" Inch die obere Kante ab. Ihr könnt gleich nacheinander alle 16 Teile Kette nähen - also nicht absetzten und ein neues Teil unter den Fuß legen, sondern nach ein paar Nahtlängen einfach ein weiteres Blade unter den Fuß führen und einfach weiternähen. Diese "Luftmaschen" machen der Maschine nichts.... Wenn alle genäht sind, schneidet ihr einfach die Fäden zwischen den einzelnen Teilen durch.


Als nächstes schneidet ihr die Ecken jedes Blades zurück....


..... presst mit dem Fingernagel die Nahtzugaben auseinander......


.... wendet die Spitze nach außen (mit einer Stecknadel kann man die Spitze noch etwas rausziehen)...


...und bügelt die Spitze flach, sodass die Mitte der Naht auf der Mitte des Blades liegt. Ich stecke mir vor dem Bügeln die Spitzen in der Position fest, wie ich sie bügeln will. Kann man machen, muss aber nicht sein. Ihr bügelt auf jeden Fall alle restlichen 15 Teile wie beschrieben.


Jetzt geht es an das Zusammennähen der 16 Blades. Entweder habt ihr euch vorher schon Gedanken über Layout gemacht, indem ihr die Ausmalvorlage von Nadra verwendet habt oder ihr legt euch alle Blads vorher im Kreis aus und entscheidet euch, wie sie positioniert werden sollen.

Wenn ihr zweiteren Weg nehmt, dann habe ich einen weiteren Tipp für euch: Macht euch ein Handybild von euerem Layout. Das hilft euch, wenn ihr beim Nähen durcheinander kommt und die Reihenfolge nicht mehr wisst!

Legt vor dem Zusammennähen die Blads rechts auf rechts übereinander, das die Kanten der Spitzen und die unteren Enden deckungsgleich übereinander liegen. Anschließend näht ihr mit einem 1/4" Nahtzugabe die zwei Blades zusammen.

Entgegen dem normalen Patchwork wird hier am oberen Ende die Naht mit ein paar Stichen verriegelt - das heißt, man näht ein paar Stiche vor und zurück, bevor man entlang der Schnittkante näht. So geht die Naht am oberen Ende später nicht auf.


Auf diese Weise näht ihr alle 16 Blades zu einem Kreis zusammen......


....und bügelt die Nahtzugaben auseinander oder in eine Richtung - Hauptsache euer Kreis ist fertig genäht und alles ist schön flachgebügelt!

Jetzt werden sich eventuell die Geister scheiden! Manche unter euch, die diesen Block schon mal gemacht haben, nähen jetzt erst den Kreis in der Mitte des Dresden Plate auf und applizieren dann - ich appliziere erst den Dresden Plate und nähe anschließend den Mittelkreis auf. Warum? Weil ich dann auch in der Mitte des Dresden Plates einen Anhaltspunkt zum Positionieren auf dem Hintergrundstoff habe!


Ihr nehmt jetzt euer Hintergrundquadrat und markiert euch entweder mit einem Textilmaker je die Hälfte des Quadrats horizontal und vertikal auf, oder ihr faltet das Quadrat je zur Hälfte und macht euch mit dem Finger eine Falzlinie (so habe ich es hier gemacht).


Durch die Markierungen könnt ihr jetzt ganz leicht euren Dresden Plate auf dem Hintergrundstoff genau mittig ausrichten. Auf allen 4 äußeren Markierungen muss je eine Spitze eines Blades zeigen. In der Mitte des offenen Kreises sind es bei 4 Blades genau die Mitte dieser, die auf den Markierungen liegen sollen.


Damit der Block auch in der richtigen Position liegen bleibt, könnt ihr die Blades mit Stecknadeln befestigen oder aber - wie ich - mit einem Textilklebestift auf deren Position kleben.


Jetzt kommt mein absoluter Lieblingspart - das Applizieren mit der Hand! Ich höre jetzt einige von euch förmlich stöhnen..... Keine Angst, die Quiltpolizei verbietet nicht das Aufsteppen mit der Maschine! Mir gefällt einfach die Tatsache, das man beim Hand-applizieren genau diese Handarbeit sieht. Kann man machen, muss man aber nicht!

Wenn ihr den Dresden Plate lieber mit der Maschine aufnähen wollt, dann macht das knapp an der Kante entlang.

Wenn ihr aber doch mal ausprobieren wollt, Nadel und Faden zur Hand zu nehmen, dann geht das so:
Stecht durch den Hintergrundstoff ganz knapp an die Kante des Blades hindurch. An der Stelle, wo ihr aus der Kante rausgekommen seid, stecht ihr wieder in den Hintergrundstoff nach hinten durch. Nach ca. 5-7 mm stecht ihr wieder von hinten durch den Hintergrundstoff und durch die Kante des Blades nach vorne durch und dann immer so weiter. Ist mühsam - zugegeben - sieht aber schön aus!


Der nächste Schritt ist das Anfertigen und Aufnähen des Kreises in die Mitte eures Dresden Plates. Wie man so einen Kreis ganz einfach anfertigt, habe ich gerade in einem Tutorial für den BERNINA Medaillon Quilt Along beschrieben, den ich zur Zeit mit Dorthe auf dem BERNINA Blog hoste.
Hier findet ihr die Anleitung zum Schneiden und Herstellen von Stoffkreisen.

Den fertigen Kreis viertelt ihr und markiert euch die vier Stellen. Dann werden diese Markierungen auf die Mitte der vier Blades ausgerichtet, festgesteckt oder geklebt. Auch jetzt müsst ihr euch wieder entscheiden, ob ihr mit der Maschine oder doch per Hand appliziert.

Ganz zum Schluss trimmt ihr euren fertigen Block auf das Maß 12,5" x 12,5" Inch - FERTIG!

Und schon sind es 4 Blöcke - nächsten Monat geht es mit dem Block von Katharina / greenfietsen weiter!


Ich weiß, das die ersten unter euch spätestens heute Abend den Dresden Plate fertig haben werden und dann wieder einen Monat vollkommen ausgehungert dem nächsten Tutorial entgegenfiebern. Daher mein Rat: Lasst es ruhig angehen und genießt das Nähen - lasst euch Zeit!!!


Damit ihr den Überblick nicht verliert, hier noch mal die Links zu den bereits gezeigten Block-Tutorials und die Termine für die folgende:

Januar / Dorthe - Lalala Patchwork: Rolling Stone
Februar / Nadra - ellis & higgs: Churn Dash
März / Verena - einfach bunt: Broken dishes
April / Andrea - Quiltmanufaktur: Dresden Plate
Mai / Katharina - greenfietsen
Juni / Gesine - allie and me design
Juli / Dorthe - Lalala Patchwork
August / Nadra - ellis & higgs
September / Andrea - Quiltmanufaktur
Oktober / Verena - einfach bunt
November / Katharina - greenfietsen
Dezember / Gesine - allie and me design

Der Quilt Along wird von uns 6 Köpfen auf unserer Gruppenseite bei Facebook gehostet. Wer dort nicht mitmachen kann oder will, der kann seine Blöcke auch gerne auf unserer Flickr-Gruppenseite zeigen.

Außerdem gibt es hier jetzt noch eine Linkparty, zu der ich euch ganz herzlich einladen möchte! Wenn ihr einen Blog habt, dann könnt ihr euren Blogpost zu dem Dresden Plate hier im Anschluss gerne verlinken - so kommen auch viele weitere Teilnehmer auf euren Blog und können eure schönen Ergebnisse bestaunen.

Folgende Regeln müsst ihr bei der Linkparty bitte einhalten:
  • die Linkparty gilt nur für Blogs
  • vergiss bitte den Backlink zu meinem Blog nicht in deinem Blogpost
  • wer nicht weiß, wie man das alles macht, der kann bei Katharina eine tolle Anleitung dazu lesen!